A n n e t t e  G o e s s e l

„Nach Norden, nach Norden!

… oder doch in den Süden?“

Samstag,12. Oktober 2019 in der VALENTINY foundation  in Remerschen, Luxemburg

Farbempfindungen reihen sich zu Erzählungen. Lesen muss man die Bilder, leicht erreichbar ist eine Sinnfindung, -erfindung. Es bestehen das Weiche und das Harte nebeneinander und machen einander erträglich. Wieviel schöner ist es zu schauen, als zu beschreiben - fällt einem beim Schreiben nur das eigene Ich ein, die Beschreibung verfehlt die Wahrheit. 

Wieviel Stunden, wieviel Angst, wieviel Mut werden uns hier offenbart? Wer kann das schon beantworten, ist nicht jeder Text, der hierzu entsteht, schon wieder ein eigenes Kapitel.

Die Leichtigkeit, mit der hier Empfindungen an mich herangetragen werden, regen Gedanken an und ich merke, dass sich Worte vom Gesehenen entfernen und ich wieder meine eigene Geschichte schreibe.


Oswald Oberhuber, "Lyrische Aufregungen", Vorwort Katalog 



Die großen Leinwände der Malerin Annette Goessel wecken beim Betrachten vielfache Assoziationen. So glaubt man Bäume, eine Straßenlaterne und einen Zaun zu erkennen, wie in Berlin. Es sind sehr poetische Momente, die das Auge beim Durchwandern dieses Bildes entdeckt: die zarten, schwarzen Umrisslinien, die scheinbar einen Busch skizzieren, oder kräftige, pinkfarbene Tupfen zwischen den schillernden Blautönen, zu denen sich hier und da ein helles Grün gesellt. Bewusst setzt Goessel Farbe neben Farbe, ohne sie zu vermischen oder damit ins Räumliche zu gehen. Stets lässt die locker aufgetragene Malerei, die es dem Hintergrund gestattet, an vielen Stellen durchzuschimmern, genügend Raum für eigene Erinnerungen und Gefühle, die damit geweckt werden.

(…)

die Ölfarben mischt sie selbst und macht sie sich damit gänzlich zu Eigen. Der Betrachter spürt oder ahnt dieses alchemistische Moment hinter den ungewöhnlichen und sehr lebendigen Arbeiten der Künstlerin.


Dr. Ingrid Gardill, Kunsthistorikerin, Autorin, Kuratorin

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